Schriftliche Abiturprüfung Grundkursfach Geographie 2021/2022
Prüfungsarbeit B

Malta - ein Land im Wasserstress

Die Republik Malta umfasst die drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino sowie weitere unbewohnte Inseln im zentralen Mittelmeer. Das dicht
besiedelte EU-Land Malta zählt zu den wasserärmsten Staaten der Erde. Es wird von Touristen aus der ganzen Welt besucht gerät dadurch
zusätzlich in Wassernot. Damit steht das Land vor der Herausforderung, seine Wasserversorgung nachhaltig zu sichern.


     Aufgabe 1

      Beschreiben sie die in M1 dargestellte Plattentektonische Situation im zentralen Mittelmeer. 
         M1
         M1 (Quelle)

     Lösungsansatz

      Um diese Aufgabe zu lösen braucht man hauptsächlich das Gelernte aus Klasse 11 bezüglich Plattentektonik, Subduktion und Vulkanismus. Die gegebene Karte hilft uns die gegebene
      Situation im Mittelmeer besser zu verstehen.  Die gegebene Legende sowie Gräben, Riftzonen und Vulkane helfen bei der Lösung.


     Lösung

      Im Mittelmeer konvergieren die Afrikanische und Eurasische Platte. Die Afrikansiche Platte subduziert unter die Eurasische (Subduktionslinie nördlich von Malta). Durch die Subduktion
      entsteht nördlich von Malta aktiver Vulkanismus mit dem Stromboli und Ätna (Sizilien). Es entstehen zudem neue Wassergräben unter Wasser durch das Untertauchen der Afrikanischen
      Platte unter die Eurasische mit dem Pantelleria-, Malta- und Linosagraben. Außerdem wird die Ozeanische Kruste verschluckt und wird z.T. in der Asthenossphäre aufgeschmolzen.
      Dadurch steigt Magma in Rissen nach oben und das Mittelmeer wird kleiner.


     Aufgabe 2

      Während auf Malta nur Kalkstein ansteht, gibt es auf der nahe gelegenen Insel Sizilien auch Basalte und Gneise. Erläutern sie die Enststehung und daraus resultierende Erkennungsmerkmale
      dieser drei Gesteine.

     Lösungsansatz
      Hierzu muss man im Vorfeld die Entstehung sowie Merkmale der Gesteine wissen. Die Karte aus M1 kann einem aber trotzdem zur Lösung der Aufgabe helfen, insbesondere
      wegen des Vulkanismus
.

     Lösung

      Kalkstein ist ein Sedimentgestein, das aus Ablageung von Kalkschlamm oder Schalen von Meerestieren entsteht. Diese Überreste, insbesondere von Muscheln und Korallen
      werden im Laufe der Zeit verfestigt (biogene bzw. chemische Bildung).
      Basalt ist ein vulkanisches Gestein, das aus rasch abgekühlter Lava entsteht. Magma steigt in den Bruchzonen bis an EOF auf und härtet aus (magmatisches Ergussgestein).
      Gneis ist ein metamorphes Gestein, das aus anderen Gesteinstypen durch hohen Druck und Hitze metamorphisiert wird. Diese Prozesse verwandeln das ursprüngliche Gestein,
      wodurch eine neue Gesteinsstruktur entsteht.


      Kalkstein erkennt man an seinen Schichtungen (oft versteinerte Überreste von Meerestieren und seiner locker/porösen bis festen Strukur. Meist ist er ohne Körnung und
      ein helles Gestein.
      Basalt hat eine feinkörnige Strukur, ist dunkel gefärbt und reich an Mineralien. Außerdem hat er eine dichte ungeordnete Grundmasse und sehr große Härte.
      Gneis ist häufig durch eine Schichtung von Mineralen gekennzeichnet. Diese können unterschiedliche Farben und Körnungen aufweisen. Das Gestein ist überwiegend grau,
      parallel gelagert und hat eine große Härte.

      In Sizilien gibt es aufgrund seiner Lage in einer seismisch und tektonisch aktivierenen Region mehr Vielfalt an Gesteinen. Dies ist auf die vulkanische Aktivität und geologische
      Prozesse zurückzuführen. Malta hingegen ist geprägt von Meeresablagerungen und dem Mangel an vulkanischer Aktivität.

     Aufgabe 3

      Erklären Sie die klimatischen Verhältnisse der Station Valletta.

      M2
          M2 (Quelle)

      Lösungsansatz
    

      Hierzu muss man das Klimadiagramm aus M2 auswerten. Dabei geht man in 4 Stationen vor:

      1.Station:                       Nennung des Ortes, Lage im Gradnetz (falls gegeben) sowie allgemeine Lage
      2.Station (Temperatur):  Jahresdurchschnittstemperatur (rechts oben in M2), wärmster + kältester Monatablesen, Jahresamplitude (in Kelvin!), Dauer der Frostperiode
                                          (Monate unter 0°C), Jahrestemperaturverlauf
      3.Station(Niederschlag): Jahresniederschlag (ebenfalls rechts oben in M2 unter der Jahresdurchschnittstemperatur), niederschlagsreichster + niederschlagsärmster Monat
                                          ablesen, aride und humide Monate bestimmen (arid:Niederschlagsbalken unter Temperaturkurve, humid: Niederschlagsbalken über
                                         Temperaturkurve),  Niederschlagsverteilung nennen
      4.Station:                      Bestimmung auf welcher Halbkugel die Station liegt,  Nennung der Klimazone, Typ Jahresgang der durchschnittlichen Lufttemperatur  +
                                          Niederschlagssumme bestimmen

     Lösung

     Das Klimadiagramm zeigt Valletta, die Hauptstadt Malta's, welche auf 56m.ü.M. liegt. Valletta liegt im Westen Malta's und besitzt Küstenlage zum Mittelmeer. Die Jahres-
     durchschnittstemperatur liegt bei 19,8°C. Die kältesten Monate sind Januar und Februar mit 12°C, die wärmste August mit 29°C. Die Jahresamplitude beträgt 17 Kelvin.
     Die Dauer der Frostperiode beträgt 0 Monate. Der Temperaturverlauf enstpricht der Lage auf der NHK und der damit verbundenen Änderung der Einstrahlungsverhältnisse
     im Laufe des Jahres. Die Sommer sind heiß und die Winter mäßig warm. Es ist eine einfache Jahreswelle mit geringer Differenz der Temperatur. Der Jahresniederschlag
     beträgt 423mm. Der niederschlagsreichste Monat ist Dezember mit 77mm und der niederschlagsärmste Juni/Juli mit 0mm. Die Monate April bis September sind aride
     Monate und Oktober bis März humid. Die Niederschläge sind ungleichmäßig verteilt und das Maximum der Niederschläge ist im Herbst/Winter. Der Niederschlagsverlauf ist
     analog des jahreszeitlichen Wechsels der Zirkulationen. Es kommt zu zyklonalen Niederschlägen in den Monaten mit Westwindzirkulation. In den vom Subtropenhoch
     beeinflussten Monat herrscht Niederschlagsarmut. Valletta liegt auf der Nordhalbkugel und in der  subtropischen Klimazone.  Die Station ist deshalb vom Winterregenklima der
     Westseiten betroffen. Der Typ des Jahresgangs der durchschnittlichen Lufttemperatur ist der ozeanische Typ und der der Niederschlagssumme der subtropische Typ.

     Aufgabe 4

      Erläutern Sie den Entwicklungsstand Maltas

             M3
              M3 (Quelle 1)              (Quelle 2)

     Lösungsansatz

    
Mithilfe der in M3 gegebenen Tabelle sollen in der Aufgabe Aussagen zu Maltas Entwicklungsstand getroffen werden. Dabei
     sind uns wirtschaftliche Fakten, wie etwa das BIP pro Einwohner oder die Arbeitslosenquote, aber auch erhobene
Daten zur Sozialpolitik gegeben.
     Außerdem ist wichtig, dass man nennt ob Malta gut entwickelt ist oder nicht und dies mit den oben genannten Daten stützt. Hierzu bringt man Beispiele und
     vergleicht mit anderen Ländern. Abschließend wägt man ab ob  Malta gut entwickelt ist und wo es noch Nachholbedarf gibt. Abschließend zieht man ein Fazit.


     Lösung

     Malta ist ein gut entwickeltes Land. Der Human Development Index (HDI) aus 2019 machte Malta zum 28. best entwickelten Land der Welt. Die Lebenserwartung ist mit
     83 Jahren im Vergleich zu Entwicklungsländern sehr hoch, die Säuglingssterblichkeit mit 4,61 gering. Die Fertilitätsrate ist mit 1,5 Kinder pro Frau gering, was zumeist auf ein
     hoch entwickeltes Land hinweist. Der Stadtbevölkerungsanteil von fast 95% gleicht dem von Industriestaaten. Zudem hat jeder Malteser Zugang zu sauberem Trinkwasser.
     Das BIP ist mit 44.032 US Dollar pro Kopf ebenfalls hoch. Der Hauptindustriesektor sind die Dienstleistungen (88,7%). Auch wirtschaftlich gesehen ist Malta gut entwickelt:
     Die Arbeitslosigkeit liegt bei unter 1%.

     Malta ist also tatsächlich ein hoch entwickeltes Land. Die geringe Säuglingssterblichkeit und hohe Lebenserwartung lässt auf eine gute medizinische Versorgung schliessen.
     Malta besitzt einen hohen Index menschlicher Entwicklung. Auch das der Tertiärsektor (Dienstleistungen) den größten Anteil ausmacht spricht für einen gut entwickelten
     Industriestaat.

     Aufgabe 5

     Erstellen Sie ein Wirkungsgefüge zur Problematik der Wasserversorgung Maltas.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        
                                                                                                        M6
                                                                                                         M6 (Quelle)                                                

       Lösungsansatz

       Die Aufgabe verlangt ein Wirkungsgefüge. Sinnvoll wäre hier also eine grafische Darstellung, wie z.B. durch ein Fließschema. Darin müssen die Probleme kategorisiert
      werden, es muss übersichtlich sein und man muss eine fachsprachliche Sicherheit in der Begriffsbildung erkennen. Hauptsächlich der Text aus M6 hilft zur Lösung der Aufgabe.

     Lösung

       
Natürliche Ursachen
anthropogene Ursachen
- Lage in den Subtropen
- Klimawandel
- Erosion bzw. Überflutungen nach Starkregenereignissen
- Abholzung in der Geschichte                                                   
- intensive landwirtschaftliche Nutzung
- hohe Bevölkerungsdichte
- Tourismus in den Sommermonaten

                                                                                                                                                                                   ↓
Folgen:
-steigender Wasserverbrauch,besonders im Sommer                             
-energieintensive und umweltschädigende Meerwasserentsalzung           
-Bürgerbeteiligung und Suche nach sparsamen Konzepten/Technologien

     
     Aufgabe 6

     ,,Eine nachhaltige Lösung für Maltas Wassernot steckt im Meeresboden.''
    
Erörtern sie diese Aussage.

     Lösungsansatz

     Beim Erörtern ist es wichtig, Argumente zu finden die dafür sprechen, aber auch Argumente, die gegen die These sprechen. Abschließend muss man ein Fazit nach
     der Argumentation ziehen, ob die These stimmt oder falsch ist. Zur Lösung dieser Aufgabe stehen M4, M5 und M7 zur Verfügung, allerdings kann auch der Text
     aus M6 weiterhelfen. M4 beschäftigt sich mit der Wassergewinnung Maltas, M5 mit dem monatlichen Wasserverbrauch Maltas von 2015-2020 und M7 erklärt die
     Aspekte der Nutzung von Offshore-Wasserreserven vor Malta.


       M4M5M7
         
M4 (Quelle vom 31.08.2021)                                   M5 (Quelle vom 31.08.2021)                        M7 (Quelle)

      Lösung


         Für die These ,,Eine nachhaltige Lösung für Maltas Wassernot steckt im Meeresboden'' spricht aus wirtschaftlicher Sicht z.B. die Unabhängigkeit von
       Meerwasserentsalzungsanlagen, die Energiekostensenkung und die Gewinne in der Landwirtschaft und Tourismus. Aus sozialer Sicht spricht z.B.
       die Wasserpreissenkungen für die Bevölkerung und der Gewinn neuer Arbeitsplätze dafür. Aus ökologischer Sicht verringert sich der Salzeintrag
       ins Meer und die Regeneration von Küstenbereichen. Natürlich gibt es auch Argumente die gegen diese These sprechen. Aus wirtschaftlicher Sicht
       ist die Forschung sehr kostenintensiv und die Rentabilität ungeklärt. Aus sozialer Sicht drohen den Arbeitern in den Entsalzungsanlagen der Verlust
       ihrer Arbeit. Aus ökologischer Sicht kann es zu Folgeschäden für das Ökosystem Meer kommen
       und fossiles Wasser ist nur begrent verfügbar.

       Malta leidet in der Tat unter Wasserknappheit, und die Nutzung des Meeresbodens könnte eine potenzielle Lösung für dieses Problem bieten. Eine
       Möglichkeit besteht in der sogenannten Meerwasserentsalzung, bei der Salzwasser aus dem Meer aufbereitet wird, um Trinkwasser zu gewinnen.
       Dieser Prozess ist jedoch energieintensiv und kann ökologische Auswirkungen haben, wenn das Salzrückstände zurück ins Meer gelangt.
Eine nachhaltigere
       Lösung könnte die Nutzung von unterirdischen Meerwasserreserven sein. Unterhalb der Erdoberfläche gibt es oft Süßwasserblasen, die sich unter dem Salzwasser
       befinden. Durch Bohrungen und sorgfältige Förderung könnte dieses Süßwasser genutzt werden, ohne das ökologische Gleichgewicht des Meeres zu stören. Dies
       erfordert jedoch eine umfassende Untersuchung der örtlichen Geologie und eine nachhaltige Bewirtschaftung, um das Süßwasser nicht zu übernutzen oder zu verschmutzen.





Erzgebirgskolleg
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